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Snowy White And Friends: After Paradise (Review)

Artist:

Snowy White And Friends

Snowy White And Friends: After Paradise
Album:

After Paradise

Medium: DVD
Stil:

Blues With A Feeling

Label: SW/Soulfood
Spieldauer: ca. 137'
Erschienen: 28.09.2012
Website: [Link]

SNOWY WHITE ist so etwas wie eine unbekannte bekannte Größe. Seit Anfang der Siebziger ist er als Gitarrist (und Sänger) aktiv, ein gern gesuchter und gebuchter Sessionmusiker, aber auch mit etlichen Solo-Alben am Start. WHITE musizierte mit PETER GREEN, spielte mit THIN LIZZY, er begleitete PINK FLOYD und war mit ROGER WATERS unterwegs. Beim „The Wall“-Spektakel 1990 in Berlin sogar teilweise im Vordergrund. Doch ein Superstar, ein Guitar-Hero ist nie aus ihm geworden, dafür ist er viel zu bescheiden, wovon man sich in der 25-minütigen Backstage-Dokumentation der vorliegenden DVD überzeugen kann. Ein hochgeschätzter Musiker, der es sich mit seinen langjährigen Begleitern nie verscherzte, ist er allemal. Und seine Weggefährten kamen, augenscheinlich gerne und trotz eng gepackter Terminpläne – ebenfalls der Interview-Sektion zu entnehmen -, um als SNOWY WHITE AND FRIENDS eine Konzert-DVD aufzunehmen. Kein Mega-Event, ob draußen oder in einer großen Halle, sondern eher eine Club-Session im „MuziekCentrum De Bosuil“ im holländischen Weert. Die passende Atmosphäre für einen wunderbar intimen Auftritt. Von Freunden für Freunde.

Die Grundlage von WHITEs Musik – und seiner Bands und Projekte (BLUES AGENCY, BLUES PROJECT, WHITE FLAMES) – ist der Blues. Früher ließ er es gelegentlich ordentlich krachen, doch jetzt „After Paradise“ trifft man sich zum entspannten Zusammenspiel. Wobei „entspannt“ keineswegs spannungslos heißt. SNOWY WHITE und seine Begleiter zelebrieren den Blues, vermitteln eine Ahnung von der Dunkelheit, die ihn umgibt und verbreiten gleichzeitig eine unglaubliche Wärme. Hier sind hervorragende Musiker am Werk und keine Profilneurotiker. WHITE versteht es, sowohl als Gitarrist zu glänzen wie sich zurückzunehmen und seinen Bandkollegen den Vortritt zu lassen. So können die Rhythmussektion, die beiden Keyboarder mit eindrücklichen Auftritten brillieren, und Kuma Harada und Walter Latupeirissa bekommen nicht nur als Bassisten, sondern auch an der Gitarre Raum.

Raum der atmet, Zeit die fließt; ein verrückter, glänzender Diamant – es gibt zahlreiche Passagen, die belegen, warum die warmen und gleichzeitige brillanten Töne, die SNOWY WHITE seiner Gitarre entlockt so gut zu PINK FLOYD passen. Manchmal gibt es auch linde Anklänge an SANTANA wie beim dynamischen „The Journey“.

Die Bildregie passt sich der Musik an. Keine hektischen Schnitte, keine wackeligen Kamerafahrten. Viele Großaufnahmen und Halbtotale. Man kann den Musikern beim Spielen zusehen, wer besonders gut ist, kann sie begleiten. Nur selten Schwenks ins Publikum. Das ist lässig, unspektakulär, gut anzusehen; die Musik lässt sich aber auch ohne die Bilder genießen. Auf der Tonspur gibt es – leider(?)– nur PCM-Sound, der ist allerdings von exzellenter Qualität. Spricht ebenfalls für die Wahl der Location.

Einen Lapsus enthält die mir vorliegende DVD (im CD-großen Digipack): Um das Konzert zu hören, muss man das „Making Of“ anwählen, um die Interviewsektion anzusehen, entsprechend das „Play All“ anklicken. Kann man mit leben.

FAZIT: Auf „After Paradise“ wird die große Kunst zelebriert, „laid back“ zu erscheinen und trotzdem eine hohe Intensität auszustrahlen. Das wahre Drama. Der „Red Wine Blues“ an einer Bar um Mitternacht, zu dem man auch einen verschärften Whisky kippen kann, in dem man versinkt und doch nie einschläft. So nonchalante wie beseelte Musik, die dem Mann entspricht, der hier seine Freunde und sich feiert. Zu Recht!

Jochen König (Info) (Review 7236x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • I'm Getting Ready
  • Midnight Blues
  • I'll Be Moving On
  • Red Wine Blues
  • Judgement Day
  • Blue To The Bone
  • Slabo Day
  • Tears In My Eyes
  • Lucky Star
  • Bird Of Paradise
  • The Journey (Parts1 and 2)
  • Falling
  • On The Edge Of Something
  • Ongoing...
  • Can't Get Enough Of The Blues
  • At The Crossroads.
  • Plus: Interviews and 'The Making Of'.

Besetzung:

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